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SPD besucht Rektor Walter Sailer
Um die Perspektiven für die Hauptschule Altenstadt zu erkunden, besuchten Mitglieder von Fraktion und Vorstand des SPD-Ortsvereins den Rektor der Hauptschule.
Herr Sailer ging zunächst auf ein unbestreitbares Plus seiner Schule ein, die Offene Ganztagsschule, die im Übrigen auf Initiative des SPD-Gemeinderats Konrad Merk für das Schuljahr 2006/07 eingerichtet worden war. Wenn die 19 Schüler verschiedener Altersstufen zusammen kämen, müssten sie zuerst gegenseitige Rücksichtnahme einüben, was für Kinder und Jugendliche heute nicht immer ganz leicht sei, stellte der Rektor fest. Darin bestehe aber ein wichtiges Ziel der Offenen Ganztagsschule. Er hob hervor, dass durch die Erledigung der Hausaufgaben in der Nachmittagsbetreuung die Atmosphäre in den Familien deutlich entspannter sei. Daneben würden Kinder mit Migrationshintergrund sprachlich gefördert und die Freizeit werde sinnvoll gestaltet.
Was die Schülerzahlen der Hauptschule betrifft, sprach Sailer eine bedenkliche Entwicklung an: Während im Schuljahr 1997/98 noch 263 Schüler die Hauptschule besuchten, sind es im laufenden Schuljahr nach kontinuierlicher Abnahme gerade noch 169 Schüler. Dafür verantwortlich ist neben der sinkenden Geburtenrate zum einen die Einführung der sechsstufigen Realschule, zum anderen aber das schlechte Image der Hauptschule allgemein in der Öffentlichkeit, was mit dazu führt, dass zum Beispiel in Altenstadt im Schnitt ca. 50 % der Viertklässler auf weiter führende Schulen übertreten.
Welche Perspektiven bleiben also der Hauptschule Altenstadt? Nach den Worten von Herrn Sailer muss Altenstadt spätestens im Schuljahr 2008/09 eine Gebundene Ganztagsklasse anbieten, „die die Staatsregierung preist, von der sie aber nur fünfzig im nächsten Schuljahr finanzieren will“, wie Annette Karl anmerkte. Außerdem wäre es nach Meinung Sailers aus Platzgründen in Neustadt sinnvoll, den M-Zweig ganz in Altenstadt zu lassen. Engere Kontakte zur Berufswelt und zu den ortsansässigen Vereinen wären wünschenswert für eine bessere Integration der Schulabgänger in Gesellschaft und Wirtschaft. Dies alles könnte die Hauptschule attraktiver machen, „wenn schon die CSU ihr dreigliederiges Schulsystem mit der Selektion im Alter von 10 Jahren weiterhin mit Zähnen und Klauen verteidigen wolle, und dies entgegen allen pädagogischen nationalen und internationalen Erkenntnissen“, wie Christian Schramek betonte. Einen positiven Ansatz sah der Rektor in der „letzten Chance für die Hauptschule“ (SZ vom 7.05.07), sie nämlich in drei Profile zu differenzieren: Technik, Wirtschaft und Soziales. „Ob das aber nicht zu noch mehr Konzentration und damit zu noch weniger Schulen im ländlichen Raum führt?“, gab Hans Simon zu bedenken.
„Wir werden den Schulstandort Altenstadt mit einem möglichst guten Bildungsangebot verteidigen und nicht schicksalsergeben auf die Entscheidungen von oben warten,“ fasste Fraktionssprecher Ernst Schicketanz den Tenor des Gesprächs zusammen.
Homepage Hauptschule Altenstadt
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