Die SPD-Kreisräte informierten sich im Krankenhaus Neustadt über den aktuellen Stand der medizinischen Versorgung im Landkreis. Vorstandschef Josef Götz von der Kliniken Nordoberpfalz AG zeichnete ein positives Bild zur Entwicklung der acht Krankenhäuser in Weiden und den Kreisen Neustadt und Tirschenreuth.
Mit knapp 2800 Beschäftigten ist die Kliniken Nordoberpfalz AG der größte Arbeitgeber der Region. Das macht im Jahr 115 Millionen Euro Personalkosten aus. Mit aktuell 290 Ausbildungsplätzen seien die Häuser
auch in diesem Bereich regional vorne dran. 44 000 Patienten werden
jährlich stationär und ebenso viele ambulant behandelt.
In der Gewinnzone
Während im Jahr 2003 noch ein Defizit von rund sechs Millionen Euro stand, erwirtschaftete die AG 2009 erstmals Gewinn. Für 2010 wird ein
positives Ergebnis von rund einer Million Euro erwartet. Besonders stolz ist Götz auf die Tatsache, dass die Beschäftigten nach Tarif bezahlt werden und kein Outsourcing praktiziert werde. „Auch unsere Putzfrauen
und die Pflegekräfte werden nach TÖVD-Tarif bezahlt. Die Genossen
hörten es gerne.
35 Millionen Euro will das Unternehmen in den nächsten drei Jahren
investieren, unter anderem auch in den Krankenhäusern in Vohenstrauß
und Neustadt. In Vohenstrauß läuft der Versuch, Betreutes Wohnen zu installieren. Dafür sollen im ehemaligen Schwesternheim für 1,6 Millionen
Euro 25 bis 28 Wohneinheiten entstehen. Neun der zukünftigen Wohnungen sind aktuell vermietet oder verkauft. Für rund 850 000 Euro
sollen nun alle Krankenzimmer mit einer Nasszelle ausgerüstet und der
OP-Bereich umgestaltet werden.
Neustadt soll sich zukünftig als Ausbildungsstandort für medizinische und Pflegeberufe profilieren. Ein Schritt auf diesem Weg war die Gründung der Gesundheitsakademie „NEW LIFE“ im November. Derzeit werden 24 junge Leute in der Krankenpflegehilfe und 13 zum Operationstechnischen
Assistenten ausgebildet.
Im August 2011 wird die BRKAltenpflegeschule ihren neuen Standort im Krankenhaus Neustadt beziehen.
Das Klinikum in Weiden ist zwar immer noch eine große Baustelle, aber ab Mitte 2011 soll es besser werden. Dann sind die energetischen Maßnahmen abgeschlossen.
SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Dagmar Mittelmeier fragte nach dem
Fachkräftenachwuchs. Laut Götz sei die eigene Ausbildung von Vorteil,
aber es gebe immer weniger Bewerbungen für diese Pflegeberufe bei jungen Leuten.
Stipendien als Anreiz
Was die Fachärzte betrifft, sieht die Situation anders aus. Götz: „In ganz
Bayern herrscht Ärztemangel. Besonders in ländlichen Regionen ist es
schwer, diese Stellen zu besetzen. Wir haben einen hohen Ausländeranteil
von Ärzten in unseren Krankenhäusern. Sie sind hervorragend ausgebildet,
aber es gibt Sprachprobleme.“ Um Ärzte in der Region zu etablieren,
werden derzeit 17 Medizinstudenten aus der Region durch die AG mit einem Stipendium unterstützt. „Die ersten beenden in zwei Jahren ihr Studium und kommen hoffentlich zu uns zurück.“
aus Der Neue Tag, kad